Sie ist eine Erkrankung des Immunsystems, die sich durch Hauteflorationen und Juckreiz äußert. Im Grunde stellt sie eine Erscheinungsform einer gemeinsamen Erkrankung mit allergischer Rhinits (Heuschnupfen) und allergischem Asthma dar. Diese Erkrankungen können daher ineinander übergehen.
Schulmedizinische Standardtherapie: Cortison
Die schulmedizinische Standardtherapie bei Neurodermitis ist die Gabe von Cortison, ob jetzt als Injektion, in Tablettenform oder als Salbe. Dabei werden aber nur die Symptome bekämpft. Außerdem stellt sich noch ein weiteres Problem. Mein Körper produziert selber, in der Nebennierenrinde, körpereigenes Cortison, da wir es für eine normale Körperfunktion benötigen. Dies findet aber in einem sehr fein abgestimmten Regelkreis statt, welcher über den Hypothalamus und die Hypophyse geregelt wird. Führe ich jetzt von außen Cortison zu, so bringe ich die körpereigene Produktion in Unordnung. Da der Körper nicht unterscheiden kann zwischen körpereigenen und fremden Cortison, wird die eigene Produktion heruntergefahren oder es kann sogar zum Abbau von produzierendem Gewebe in den Nebennieren kommen und nach absetzten des Cortison-Präparates kann der Patient in eine Cortison-Mangel-Situation kommen und seine Allergie kann sich nun noch stärker bemerkbar machen.
Dauertherapie mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden
Eine Dauertherapie mit Cortison auf der anderen Seite kann mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein. So kann sich das Cuching-Syndrom, die sog. Stammfettsucht, herausbilden, der Patient kann einen norminsulinären Diabetes entwickeln (erhöhter Blutzuckerwert bei normaler Insulinproduktion) und es kommt zu Gewebsschäden am Applikationsort. Aber auch Leber und Nieren könnten bei lang andauernder Einnahme geschädigt werden. Diese Nebenwirkungen können ihrerseits wieder mögliche Spätschäden erzeugen, wie es bei oraler Aufnahme über lange Zeiträume zur Schädigung der Darmwand oder, durch den Diabetes, zu einer Beschädigungen der Intima (Gefäßinnenwand) kommen kann. Außerdem wird durch das Cortison das Immunsystem unterdrückt, was wiederum mit einem stärkeren Infektrisiko in Verbindung stehen kann. Auch kann man nicht ausschließen, dass die dauerhafte Unterdrückung des Immunsystems zu einem erhöhten Krebsrisiko führen könnte.
Etagenwechsel auch möglich
Da die Neurodermitis mit dem allergischen Asthma neben dem Heuschnupfen einen gemeinsamen Formenkreis bildet, muss man bei der Unterdrückungstherapie mit Cortison auch damit rechnen, dass es zum sog. Etagenwechsel kommen kann, bei dem der Patient also nicht mehr unter der Hautreaktion der Neurodermitis leidet, dafür aber durch ein allergisches Asthma keine Luft mehr bekommt.
Anmerkung: Immer wieder wird behauptet, dass lokal verabreichtes Cortison nicht in den Körper gelangt. Dabei stellt sich natürlich die Frage, wo dieses Cortison verbleibt. Wird es abgehustet oder fällt es mir wie Schuppen von den Augen?
Ursächliche Behandlung des gesamten Menschen
Alternativmedizinisch betrachtet, kann gesagt werden, dass man bei der Behandlung einer Allergie an die Ursache einer Erkrankung herangehen muss, um die Erkrankung nachhaltig zu beeinflussen. Bei Erkrankungen der Haut, wie z.B. bei der Neurodermitis, muss man auch immer den Darm mitbehandeln, wenn man überhaupt einen langfristigen Behandlungserfolg erreichen möchte.
Als mögliche Ursachen einer Allergie können bestimmte Inhaltsstoffe in Nahrungsmittel infrage kommen. Auch eine Amalgambelastung könnte vielleicht ein Grund sein, warum jemand eine allergische Diathese entwickelt. Grundallergene aus Kuhmilch (Casein) oder Weizen (sog. Defensine) könnten unter Umständen Allergien gegen Pollen oder Tierhaare unterhalten, sodass man durch striktes Meiden dieser Grundallergene die Allergiebereitschaft des Körpers möglicherweise günstig beeinflussen können würde. (siehe auch: Allergie – Geissel unserer Zeit)